Lexikon

Bioverfügbarkeit

Bioverfügbarkeit ist eine Messgröße, um zu beschreiben, in welchem Zeitraum wie viel eines Wirkstoffes vom Körper aufgenommen wird. Die Messgröße kann für Medikamente, Toxine aber auch für andere Stoffe, beispielsweise Mikro- und Makronährstoffe, in der Ernährungsphysiologie eingesetzt werden. Auch im Kontext von Nahrungsmitteln wird der Begriff gelegentlich angewendet: Etwa, um die Bioverfügbarkeit von Spurenelementen aus tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln darzustellen und zu vergleichen.

Die Bioverfügbarkeit ist abhängig davon, wie eine Substanz (z. B. ein Nährstoff oder ein Medikament) aufgenommen wird: beispielsweise intravenös, in Tablettenform oder als Flüssigkeit. Wie gut die Verfügbarkeit des Stoffes ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählt, dass nicht jeder Stoff vom Körper gleich gut aufgenommen werden kann. Weiter ist zu beachten, welche Menge einer Substanz im Darm tatsächlich in den Organismus aufgenommen wird und wie viel davon unverändert, nicht resorbiert, wieder ausgeschieden wird. Zudem ist entscheidend, welcher Anteil der Substanz in der Folge verwertet und wie viel durch die Leber oder die Niere abgebaut wird, ohne an den gewünschten Ort im Körper zu gelangen. Auch individuelle Faktoren können hier eine Rolle spielen. Um die Bioverfügbarkeit einer Substanz zu steigern, können Hilfsstoffe, sogenannte Bioenhancer, eingesetzt werden. So ist die Verfügbarkeit von Eisen beispielsweise besser, wenn es mit Vitamin C kombiniert wird, hingegen jedoch schlechter, wenn es gemeinsam mit Milcherzeugnissen konsumiert wird.

Für Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente ist eine möglichst hohe Bioverfügbarkeit wünschenswert. Dabei ist die genaue Kenntnis dieser Werte von Interesse, um Überdosierungen oder Unterdosierungen zu vermeiden und die richtige Menge verschiedener Stoffe berechnen zu können.