Lexikon
Enzyme
Bei Enzymen handelt es sich um komplexe Eiweißstrukturen. Sie bestehen aus mehreren Aminosäuren, die zusammen ein großes Molekül bilden und an einer Vielzahl von Funktionen im Organismus beteiligt sind. Alle Lebewesen, Menschen, Tiere, Pflanzen, Pilze und Bakterien enthalten Enzyme. Sie stellen nach aktueller Forschungslage die größte Gruppe unter den bekannten Proteinen dar.
Im Bereich der Verdauung und des Stoffwechsels nehmen Enzyme wichtige Aufgaben ein. Unter anderem sind sie an der Signalweiterleitung, der Zellteilung, der Fortpflanzung, der Regeneration und der Krankheitsabwehr beteiligt.
Ein Enzymmangel, egal, ob durch Fehlernährung oder Gendefekt verursacht, führt oft zu gesundheitlichen Beschwerden. Aufgrund der sehr variablen Symptome ist ein Enzymmangel meist schwer zu erkennen. Im Falle einer Mangelernährung fehlt häufig nicht das Enzym selbst, sondern Nährstoffe, die zu dessen Synthese benötigt werden. Aufgrund der Vielfalt der Aufgabengebiete sind die möglichen Folgen ebenfalls sehr unterschiedlich. Oft ist jedoch die Verdauung betroffen, in der besonders viele abbauende Enzyme (z. B. Amylasen, Lipasen, Proteinasen) tätig sind.
Enzyme werden bei der Herstellung von Nahrungsmittel wie auch in der Medizin zur Entwicklung von Medikamenten verwendet. Mit ihrer Hilfe werden z. B. Backwaren, Milchprodukte oder Brauereiprodukte hergestellt. Zudem werden Enzyme bei der Verarbeitung von Fleisch und Obst ebenso wie bei der Produktion von Zucker eingesetzt.