Lexikon

PSSM

Die Polysaccharid-Speicher-Myopathie (PSSM 1) ist eine die Muskulatur betreffende Erkrankung. Bei PSSM 1 handelt es sich um eine unvollständig autosomal-dominante Erbkrankheit. Das bedeutet, dass die veränderte Variante lediglich auf einem der beiden Autosome angelegt sein muss, damit die Krankheit – unabhängig vom Geschlecht des Tieres – zur Symptomatik kommen kann. PSSM 1 kann durch eine Genanalyse diagnostiziert und von der MIM (früher als PSSM 2 bezeichnet) abgegrenzt werden.

Die MIM (Muskel-Integritäts-Myopathie) stellt eine Belastungs-Myopathie, deren Auftreten zwar durch erbliche Disposition begünstigt, aber nicht allein verursacht wird, dar. Hier spielen auch Umwelteinflüsse wie das Alter des Tieres, die Fütterung und Haltung eine Rolle. Die Veranlagung zur Erkrankung selbst wurde bislang in sechs genetische Varianten eingeordnet. Diese werden dafür verantwortlich gemacht, dass die Muskelstruktur sowie die Muskelfunktion beim Zusammentreffen mit anderen Faktoren wie Überlastung, Alter etc. des Tieres die Symptome einer Myopathie hervorrufen.

Typische Anzeichen für PSSM 1 wie auch der MIM können Bewegungsunlust, nicht erklärbare Lahmheit, Muskelsteifheit und Muskelzittern sein. Zunehmend können Koordinationsschwierigkeiten in der Bewegung (z. B. Rückwärtsrichten, Gangartwechsel) auftreten. Bei der Polysaccharid-Speicher-Myopathie wird darüber hinaus von übermäßigem Schwitzen und Kreuzverschlag ähnlichen Beschwerden berichtet.

PSSM 1 und MIM (früher PSSM 2) können Pferde nahezu aller Rassen betreffen. Eine rechtzeitige Genanalyse bei begründetem Verdacht sowie eine Muskelbiopsie können die Grundlage für eine gezielte Behandlung und weitere Therapiemaßnahmen darstellen. Moderate Bewegung, ausgiebiges Aufwärmen und spezielles Futter mit einem höheren Proteingehalt können dazu beitragen, dass Pferde trotz dieser Erkrankung wenig Beschwerden haben und akute Schübe seltener auftreten.