Gesunde Pferdegelenke im Fokus: Alles, was Du über den Aufbau, typische Gelenkveränderungen und eine gesunde Fütterung wissen musst
Läuft wie geschmiert! Für den Erhalt der Beweglichkeit und für mehr Leistungsfähigkeit sind gesunde und starke Pferdegelenke unabdingbar. Egal ob bei Sportpferden, Freizeitpferden oder Seniorpferden – die richtige Fütterung und Versorgung der Gelenke ist von großer Bedeutung, denn die knorpeligen Verbindungen ermöglichen das geschmeidige Beugen und Strecken verschiedener Gliedmaßen. Doch wie sind die Gelenke der Pferde aufgebaut? Welche typischen Gelenkveränderungen gibt es? Und wie kann die Gelenkgesundheit durch die Fütterung gezielt unterstützt werden? Diese Fragen werden Dir in unserem Ratgeber beantwortet.
Aufbau der Pferdegelenke
Das Pferdegelenk besteht aus verschiedenen Komponenten, die auf einzigartige Weise zusammenarbeiten, um Bewegung zu ermöglichen und das Gelenk zu stabilisieren. Im Allgemeinen besteht ein Gelenk aus folgenden Grundbausteinen:
- Knochen: Treffen zwei Knochen im Organismus aufeinander, entsteht an dieser Stelle in der Regel ein Gelenk. Der Gelenkkopf (ein Knochen in abgerundeter Form) und die Gelenkpfanne (ein nach innen gehöhlter Knochen) passen ideal ineinander.
- Gelenkknorpel: Um die einzelnen Knochen bildet sich ein Gelenkknorpel, welcher die Enden der Knochen bedeckt. Er ist glatt, elastisch und ermöglicht eine reibungslose Bewegung.
- Gelenkflüssigkeit (Synovia): Die Gelenkflüssigkeit hält die Gelenke nicht nur geschmeidig und funktionsfähig, sondern versorgt sie mit notwendigem Nährmaterial. Sie besteht aus Hyaluron, Glucosamin, Lipiden, Proteinen, Glukose, Wasser, Mucine und Abwehrzellen. Die Aufgabe der klaren, viskosen Flüssigkeit ist die durch Bewegung des Gelenks entstehende Reibung herabzusetzen und so dem Verschleiß entgegenzuwirken. Gemeinsam mit dem Gelenkknorpel dient die Synovia der Stoßdämpfung. Die Versorgung mit der Gelenkflüssigkeit wird durch Be- und Entlastung aufrechterhalten. Fehlt Bewegung, lässt auch die Versorgung mit Synoviaflüssigkeit nach und es können typische Knorpelschäden eintreten. Zudem kann auch ein fütterungsbedingter Nährstoffmangel die Bildung sowie die ideale Zusammensetzung der Synovia beeinträchtigen.
- Gelenkkapsel: Um aus den genannten Bausteinen ein vollständiges und funktionsfähiges System zu machen, werden sie von der Gelenkkapsel umschlossen. Die dünne Wand schützt die knorpelige Verbindung und sorgt dafür, dass die Gelenkbestandteile an Ort und Stelle bleiben.
- Muskeln, Nerven, Sehnen, Bänder: Um das Gelenk befinden sich Muskeln, Nerven, Sehnen und Bänder, welche Signale vom Gehirn übertagen und dadurch eine Bewegung auslösen.
Typische Gelenkveränderungen bei Pferden
Durch ein gestörtes Zusammenspiel zwischen Gelenkflüssigkeit, Gelenkknorpel und Gelenkkapsel kann es zu Knorpel- und Gelenkschäden kommen. Zu den häufigsten Gelenkveränderungen bei Pferden zählt die Arthrose. Sie ist meist Begleiterscheinung eines ganz normalen Alterungsprozesses, da das Gelenk im Laufe des Lebens abgenutzt wird. Arthrose kann jedoch nicht nur im fortgeschrittenen Lebensalter auftreten, sondern auch nach starker Beanspruchung wie es häufig bei Sport- und Arbeitspferden der Fall sein kann. Weiter können auch Fehlstellungen der Gliedmaßen, unpassender Hufbeschlag, Übergewicht, Verletzungen, Vitalstoffmangel oder genetische Veranlagungen als Auslöser gelten. Die Gelenkknorpel verlieren dadurch zunehmend ihre Gleitfähigkeit, um reibungslos funktionieren zu können.
Gelenkveränderungen erkennen: Wie äußert sich Arthrose?
Typische Anzeichen für beginnende Gelenkveränderungen können ein unrunder Gang und Bewegungsunlust sein. Hinlegen und Aufstehen werden zunehmend beschwerlicher und im anfänglichen Verlauf können leichte Lahmheiten auftreten, die mit einer angemessenen Bewegung meistens abklingen. Darüber hinaus können auch schwammige, heiße Gelenke ein Hinweis dafür sein, dass die Arthrose in die entzündliche Form, die Arthritis, übergegangen ist. Die entzündlichen und nicht-entzündlichen Phasen können im Laufe der Jahre oftmals wechseln – dies wird umgangssprachlich als Arthrose-Schübe bezeichnet.
Weitere Gelenkprobleme:
- Überproduktion von Synovia
- Gelenkerguss
- Kissing Spines
Was hilft gegen Gelenkschmerzen beim Pferd?
Um typische Gelenkschmerzen vorzubeugen und zu mindern, gilt es auf angemessene Bewegung und eine ausreichende Vitalstoffzufuhr zu achten. Regelmäßige Bewegung mit angemessener Aufwärmphase ist deshalb so wichtig, weil es durch den dabei entstehenden Druck auf den Knorpel zum Austausch von Flüssigkeit und Nährstoffen kommt. Darüber hinaus sollte eine weiche Liegefläche gegeben sein, um unnötigen Druck auf die Gelenke, Sehnen, Bänder, Muskeln und Blutgefäße zu vermeiden. Dadurch kann die Bewegungsfreude des Pferdes bis zu einem gewissen Grad wiederhergestellt werden.
Aktive Gelenke und mehr Bewegungsfreude: Was füttern bei Gelenkproblemen beim Pferd?
Das A und O in der Pferdefütterung ist eine gute Grundversorgung. Dazu zählt zunächst eine tägliche, ausgewogene Mineralisierung. Zudem kann die Zugabe von hochwertigen Nährstoffen in Form von Ergänzungsfutter einen positiven und präventiven Beitrag zur Gelenkgesundheit, Beweglichkeit und Eigensynthese der Synovia leisten.
Um die aktiven Gelenke des Pferdes mit wertvollen Vitalstoffen zu versorgen, kann zunächst die Gabe von Einzelsubstanzen wie Glucosamin, MSM oder Grünlippmuschel empfehlenswert sein.
Wichtig: Mit zunehmendem Alter nimmt die Aktivität der Knorpelzellen ab. Dadurch sinkt mit den Jahren auch die Fähigkeit des Organismus, Schäden am Gelenkknorpel selbst auszugleichen. Eine frühzeitige Unterstützung der Gelenke schafft optimale Bedingungen für das Altern des Pferdes.
Glucosamin für Pferde
Glucosamin stellt einen wichtigen Bestandteil im Pferdeorganismus dar und findet sich im Knorpel sowie in den flüssigen Bestandteilen der Gelenke und des Bindegewebes wieder.
Bei gesunden Gelenken in Verbindung mit einer ausgewogenen Nährstoffzufuhr ist das vom Körper selbst produzierte Glucosamin oftmals ausreichend, um eine angemessene Versorgung sicherzustellen. Bei einer erhöhten Belastung mit hohem alters- oder trainingsbedingtem Verschleiß und möglichen Knorpelschäden, kann die zusätzliche Fütterung von Glucosamin die körpereigene Synthese, den Erhalt und die Elastizität des Gelenkknorpels nährstoffbedingt fördern.
MSM für Pferde
Eine ausreichende Schwefelversorgung kann eine Vielzahl an körpereigenen Prozessen unterstützen. Die organische Schwefelverbindung ist im Weidegras enthalten und wird so auf natürliche Weise von den Pferden in den Sommermonaten täglich aufgenommen. Jedoch kann sich der Bedarf durch einen fütterungsbedingten Mangel, durch den Alterungsprozess oder in der Winterzeit oftmals erhöhen. Die Zufütterung von MSM kann in erster Linie den Bewegungsapparat nährstoffbedingt unterstützen, da es an der Bildung von Kollagen beteiligt ist und somit eine reibungslose Gelenkfunktion fördern kann.
Grünlippmuschel für Pferde
Grünlippmuscheln haben ihren Ursprung in neuseeländischen Gewässern. In ihrem Fleisch befinden sich hohe Konzentrationen von Glucosaminglykan. Dabei handelt es sich um eine Verbindung aus Aminozuckern, die zum Aufbau von Synoviaflüssigkeit dienen. Darüber hinaus enthält die Muschel wertvolle Spurenelemente wie Mangan und Selen in natürlicher Form, welche die Regeneration des Gelenkknorpels nutritiv unterstützen können.
Tipp: Wer zur Unterstützung der gesunden Gelenke seines Pferdes mehrere Einzelsubstanzen füttert, bei der Zusammensetzung und Dosierung jedoch auf Nummer sicher gehen möchte, kann die Zugabe eines Kombipräparats als Zusatzfutter zur adäquaten Versorgung der Gelenke, Sehnen, Bänder und Knorpel in Erwägung ziehen. Neben gelenkaktiven Nährstoffkomplexen hat sich außerdem der kurmäßige Einsatz von Kräutern bewährt.
Ingwer-Teufelskralle: Kräuterkombination für mobile Gelenke
Die Gelenkgesundheit kann auch durch eine natürliche Fütterung nährstoffbedingt unterstützt werden. Dafür eignen sich Ingwer und Teufelskralle, da sowohl die Einzelkräuter als auch die Kräuterkombination die Bewegungsfreude des Pferdes anregen können.
Ingwer zeichnet sich durch seine wertvollen Inhaltsstoffe aus, zu welchen eine große Gruppe sekundärer Pflanzenstoffe zählt. Diese erweisen sich als bioaktive Helfer für den gesunden Pferdeorganismus und können somit den Bewegungsapparat des Pferdes nutritiv stärken. Besonders die enthaltenen Gingerole und Shogaole zeichnen sich durch ihre entzündungshemmenden und durchblutenden Eigenschaften aus, was bei bereits vorliegenden oder altersbedingten Gelenkveränderungen hilfreich sein kann. Weiter enthält Ingwer das entzündungsreduzierende Antioxidans Vitamin C und verschiedene Mineralstoffe in natürlicher Form.
Die Teufelskralle gilt als altbewährter Naturstoff für den Bewegungsapparat. Die wertvollen Nährstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide und ungesättigte Fettsäuren können einen abschwellenden Effekt aufweisen, wodurch sie den Gelenkknorpel schützen und bei typischen Verschleißerscheinungen nährstoffbedingt vorbeugen können. Das Zusammenspiel der vielen Inhaltsstoffe kann darüber hinaus den Knorpel- und Gelenkstoffwechsel des Pferdes unterstützen, wodurch die Nährstoffversorgung im Knorpel aufrechterhalten wird und eine erhöhte Mobilität der Gelenke ermöglicht.
Abschließend ist es wichtig zusammenzufassen, dass die Gelenke einen wesentlichen Beitrag zur Bewegungsfreude und zum Wohlbefinden des Pferdes beitragen. Deshalb ist es umso bedeutender mit einer hochwertigen sowie individuellen Fütterung und Pflege in die Gelenkgesundheit und beste Versorgung des Pferdes zu investieren.
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André Migocki – Inhaber MIGOCKI Tierernährung
„Für Dein Tier stets das Beste!“ Nach diesem Leitsatz und mit viel Leidenschaft führt André Migocki sein Unternehmen MIGOCKI Tierernährung seit dem Jahr 2006. Als qualifizierter Ernährungs- und Vitalstoffberater steht für ihn die Gesundheit von Tieren an erster Stelle. Bei seinem Lieblingsthema, der Tiergesundheit, hält es es ganz nach dem Motto: Dein Tier ist, was es frisst. Seine große Affinität für das Tierwohl hat er seinem Großvater, einem erfahrenen Tierarzt, zu verdanken. André Migockis ständiger Antrieb ist die Faszination und Überzeugung, mit Nährstoffen einen positiven Einfluss auf die Tiergesundheit nehmen zu können. Im ständigen Austausch mit Tierärzten und Therapeuten steckt er sein gesamtes Fachwissen in die MIGOCKI Produkte und deren Weiterentwicklung.