Lexikon

Darmperistaltik

Die Darmperistaltik, auch Darmmotorik genannt, bezeichnet den Vorgang des Muskelzusammenziehens im Rahmen der Verdauung. Dabei drückt die glatte Muskulatur, gesteuert durch das vegetative Nervensystem, den Darm rhythmisch zusammen. Hier kommt dem Parasympathikus eine anregende Funktion zu, während der Sympathikus als Gegenspieler die Darmbewegung hemmen kann. Das darmeigene Nervensystem wird enterisches Nervensystem genannt und durchzieht den gesamten Verdauungstrakt sowie seine Umgebung. Diese drei Komponenten arbeiten im Fall der Darmperistaltik in komplexer Weise zusammen.

Die Peristaltik des Darms ist ausschlaggebend für die Verdauung, denn sie sorgt einerseits für den Weitertransport, andererseits für die Vermischung des Nahrungsbreis. Nur deshalb ist die Aufnahme von Nährstoffen durch die Darmschleimhaut möglich. Darüber hinaus werden schädliche Gärprozesse vermieden und ein zu langes Verweilen der Nahrung verhindert. Eine normale Darmmotorik macht sich, neben regelmäßigem Stuhlgang, durch Geräusche bemerkbar. Sind beim Abhören von Tier oder Mensch keine Geräusche wahrnehmbar, kann das auf eine Störung der Motorik hinweisen.

Die Darmperistaltik wird durch mechanische Reize, Temperaturveränderungen, Art des verdauten Materials, psychische Einflüsse und jeden Faktor, der geeignet ist, auf Nerven einzuwirken, beeinflusst. Zu Letzteren zählen vor allem körpereigene Neurotransmitter und Hormone. Ist die Peristaltik gehemmt oder kommt zum Stillstand, können Symptome wie Blähungen, Verstopfungen und Übelkeit auftreten.

Über eine Darmperistaltik verfügen neben allen Ringelwürmern und Gliederfüßern vor allem sämtliche Wirbeltiere. Besondere Bedeutung kommt ihr aufgrund der faserreichen Nahrung und des langen Verdauungstrakts bei Wiederkäuern und Pferden zu. Ein Ausbleiben kann hier im schlimmsten Fall in eine lebensgefährliche Kolik münden. Im Allgemeinen können moderate Bewegung, ausreichend Flüssigkeit und ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung die Darmperistaltik in Gang halten. Eine Ernährungsumstellung sollte stets sanft stattfinden.