Lexikon
Hämoglobin
Hämoglobin (Hb) ist ein Blutfarbstoff der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Seine Farbe verdankt der Proteinkomplex dem Spurenelement Eisen. Hämoglobin ist für den Sauerstofftransport des Blutes zuständig und findet sich bei allen Wirbeltieren sowie bei wenigen wirbellosen Tieren. Bei Menschen unterscheidet sich der genaue Aufbau des Proteins je nach Lebensphase.
Der Blutfarbstoff besteht aus vier Untereinheiten, die Sauerstoff in der Lunge binden und durch die Arterien zu den verschiedenen Orten im Körper transportieren. Das sauerstoffarme Blut wird daraufhin durch die Venen zurückgeführt, um durch die Pumpleistung des Herzens erneut in die Lungengefäße zu strömen. Ohne Hämoglobin ist ein Sauerstofftransport nicht möglich. Ein Mangel führt daher zu Blutarmut (Anämie), die eine Sauerstoffunterversorgung nach sich ziehen kann. Deren Symptome können sich durch Luftnot, Blässe, verstärktes Herzklopfen, Ohrensausen, Kopfschmerzen, Schwindel sowie verringerte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit äußern. Ist der Mangel auf einen Eisenmangel zurückzuführen, können auch trockene Haut und Infektionsanfälligkeit als Symptome hinzukommen.
Ein Hämoglobinmangel kann verschiedene Ursachen haben: Heftige oder chronische Blutungen können ebenso wie übermäßige Lyse (Aufnahme) von Blutkörperchen in Betracht gezogen werden. Auch ein Mehrbedarf durch Schwangerschaft, Tumorerkrankungen oder extremen Sport kann einen Mangel verursachen. Stehen nicht ausreichend Nährstoffe zur Produktion des Blutfarbstoffes zur Verfügung, kann auch daraus ein Mangel resultieren. Das ist insbesondere bei zu geringen Mengen Eisen und Vitamin B12 möglich. Gründe dafür können sowohl eine Fehlernährung, eine Unterernährung oder auch eine mögliche Aufnahmestörung im Darm sein.