Aminosäuren bei Pferden: Bausteine der Gesundheit
Aminosäuren zählen bei allen Lebewesen als „Bausteine des Lebens“, so auch bei Pferden. Es gibt unzählige verschiedene Aminosäuren, die jedoch alle für die Gesundheit des Tieres von essenzieller Bedeutung sind. Neben vielen Zellprozessen spielen sie eine besondere Rolle beim Muskelaufbau. Doch welche Aminosäuren sind wichtig für Dein Pferd, was sind ihre Aufgaben, welche Rolle spielt die Ernährung und wie lassen sich Mangelerscheinungen erkennen und vorbeugen? Diese Fragen beantworten wir Dir unter anderem in unserem aktuellen Ratgeberbeitrag.
- Was sind Aminosäuren und wie wichtig sind sie für Pferde?
- Aminosäuren beim Pferd: Welche Arten gibt es?
- Bedeutung von Aminosäuren bei Pferden
- Funktionen der wichtigsten Aminosäuren bei Pferden
- Welche Nahrung für Pferde enthält Aminosäuren?
- Aminosäuren für Sport und Leistung beim Pferd
- Aminosäure-Mangel beim Pferd erkennen
- Wie Aminosäuren Pferden bei Koliken helfen können
- Fazit zu Aminosäuren bei Pferden
1. Was sind Aminosäuren und wie wichtig sind sie für Pferde?
Aminosäuren sind organische Verbindungen und fungieren als Grundbausteine von Proteinen. Sie spielen sowohl für den menschlichen als auch für den tierischen Organismus eine bedeutende Rolle. So tragen Aminosäuren bei Pferden zum Muskelaufbau, zur Stärkung des Immunsystems, zur Gesundheit von Haut, Fell und Hufen sowie zum Energiestoffwechsel bei.
Von den über 500 bekannten Aminosäuren sind 20 davon bei der Proteinbildung besonders wichtig (genannt: proteinogen) und im Erbgut des Lebewesens angelegt. Zwölf davon kann der Pferdeorganismus selbst produzieren, wohingegen die übrigen acht mit der Nahrung aufgenommen werden müssen. Für die Gesundheit des Pferdes sind Aminosäuren enorm wichtig, da sich von den im Körper vorkommenden Proteinen 14 – 18 % aus Aminosäuren zusammensetzen.
2. Aminosäuren beim Pferd: Welche Arten gibt es?
Die recht überschaubare Anzahl an 20 Aminosäuren, die für die Proteinbildung bedeutend sind, lassen sich in essenzielle, nicht-essenzielle und semi-essenzielle unterteilen. Die Unterscheidung basiert darauf, ob das Pferd die Aminosäuren über die Nahrung aufnehmen kann oder nicht.
Nicht-essenzielle und semi-essenzielle Aminosäuren beim Pferd
Die zusätzliche Unterscheidung wird nicht immer zwingend getroffen, ist jedoch trotzdem wichtig zu wissen. Diese beiden Arten von Aminosäuren stellt der Körper in der Regel selbst her.
- Zu den nicht essenziellen gehören: Alanin, Arginin, Asparagin, Asparaginsäure, Cystein, Glutamin, Glutaminsäure, Glycin, Histidin, Prolin, Serin und Tyrosin. Diese Verbindungen werden vom menschlichen Organismus, wie auch beim Pferd, aus Molekülen selbst hergestellt und fallen beim Zitronensäurezyklus und dem Glykosestoffwechsel an. Unter diesen zwölf nicht-essenziellen Aminosäuren gelten zudem sieben als semi-essenziell.
- Zu den semi-essenziellen zählen: Arginin, Asparagin, Cystein, Glutamin, Glycin, Prolin und Tyrosin. Sie können vom Organismus ebenfalls selbst hergestellt werden. In einigen Situationen oder unter bestimmten Bedingungen – wie Alterungs- und Wachstumsprozesse oder Krankheiten – jedoch nicht in ausreichender Menge. Hier muss über die Nahrungsaufnahme nachgeholfen werden.
Essenzielle Aminosäuren im Pferdekörper
Im Gegensatz zu den anderen zwei Arten müssen essenzielle Aminosäuren immer über die tägliche Nahrung aufgenommen werden.
- Zu den essenziellen Verbindungen gehören: Leucin, Isoleucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin. Im Verdauungsprozess spalten Enzyme das Eiweiß aus der Nahrung in die Aminosäuren auf. So gelangen sie durch die Dünndarmwand in den Blutkreislauf, ins Muskelgewebe, in die Leber und die Körperzellen.
Schon gewusst?
Die Zusammensetzung und Zuordnung von Aminosäuren ist hochkomplex.
So einfach es klingen mag, für die Gesundheit von Pferden – wie auch für jedes andere Lebewesen – sind Aminosäuren enorm wichtig. Schwerer ist es allerdings herauszufinden, welche Aminosäure zuständig für welches spezifische Protein ist. Eine exakte Zuordnung ist kaum möglich, da jedes körperlich gebildete Eiweiß aus verschiedensten Aminosäuren zusammengesetzt ist. Die Zusammensetzung variiert aus dem Pool von 20 möglichen Aminosäuren.
3. Bedeutung von Aminosäuren beim Pferd
Aminosäuren wurden früher bei Pferden ausschließlich im Leistungssport und dem damit verbundenen Muskelaufbau Bedeutung zugeschrieben. Mittlerweile hat sich die Sichtweise jedoch geändert, da Aminosäuren bei vielfältigen Prozessen im Pferdeorganismus beteiligt sind. Dazu zählen:
- Unterstützung von Kraft, Ausdauer, Muskelbildung und Wachstum
- Förderung der Stabilität und Elastizität von Haut, Hufen, Haaren, Knochen, Sehnen, Bändern und Bindegewebe
- optimale Bildung von Botenstoffen und Hormonen
- Erhaltung eines gesunden Immunsystems
- Sicherstellung eines funktionierenden Zellstoffwechsels
- Förderung der körpereigenen Durchblutung
- unterstützende Ausscheidung von Stoffwechselabbauprodukten
Bereits gewusst?
Der tägliche Eiweißbedarf übersteigt meist die empfohlene Menge.
Die Empfehlung aus der wissenschaftlichen Literatur orientiert sich an 0,5 – 1 g je kg Körpergewicht des Pferdes. Je nach Rasse, Größe und Anforderung variiert jedoch der Eiweißbedarf. So gelten Mengen von 2 g pro kg Körpergewicht als tolerierbar, da zu geringe Mengen erhebliche Auswirkungen auf die Muskulatur des Pferdes haben können. So kann der Stoffwechsel, der Zellaufbau und die Zellteilung beeinträchtigt werden. Der Pferdeorganismus behilft sich dann mit dem Abbau von Aminosäuren, was langfristig zu Muskelschwund führen kann. Dies macht sich auch häufig in den kalten Wintermonaten bemerkbar, da Aminosäuren zur Produktion von Körperwärme beitragen.
4. Funktionen der wichtigsten Aminosäuren bei Pferden
Zu den wichtigsten Aminosäuren gehören die sogenannten erstlimitierenden: Lysin, Methionin, Threonin, Histidin, Valin, Leucin und Isoleucin. Erstlimitierend bedeutet im Grunde: Wenn eine Aminosäure davon nicht ausreichend vorhanden ist, können die anderen ebenfalls nicht richtig vom Körper verarbeitet werden. Zudem müssen alle Aminosäuren über die Nahrung zugeführt werden, wobei sie der Körper erst im Dünndarm verarbeitet.
Lysin unterstützt die Hautgesundheit des Pferdes
Kleine Aminosäuren-Kunde:
Lysin hat auch antivirale Eigenschaften.
Durch die Unterstützung der körpereigenen Abwehrkräfte und seine antivirale Wirkung kann Lysin den Verlauf von Virusinfektionen mildern und die allgemeine Gesundheit fördern. Eine Zugabe von der Aminosäure Lysin wird häufig von Tierärzten im Verlauf einer Infektion mit dem "Equinen Herpesvirus" (EHV) empfohlen. Das Virus kann verschiedene weitere Krankheiten verursachen, darunter Atemwegsinfektionen, neurologische Störungen und reproduktive Probleme.
Eine gesunde Pferde-Muskulatur mit Threonin
Threonin ist eine essenzielle Aminosäure, die für die Muskelgesundheit von großer Bedeutung ist. Eine ausreichende Versorgung mit Threonin in der Ernährung von Pferden kann neben verbesserter Leistungsfähigkeit folgende Vorteile mit sich bringen:
- Fördert die Muskelgesundheit: Threonin ist entscheidend für den Muskelaufbau und die Reparatur von Muskelgewebe nach Verletzungen. Durch die Produktion von Antikörpern bekämpft es Infektionen und Entzündungen in den Muskeln. Daneben ist die Aminosäure für die Bildung von Elastin und Kollagen zuständig. Diese Proteine sorgen für eine gesunde und flexible Muskelstruktur. Ein weiterer Vorteil ist die verbundene Produktion des starken Antioxidans Glutathion. Diese reduziert die oxidativen Schäden in den Muskeln und schützt die Zellen vor oxidativem Stress.
- Lindert die Symptome von Myopathien: Insbesondere Pferde mit Muskelproblemen und Myopathien profitieren von Threonin im Futter. Zu Myopathien zählen Erkrankungen der Muskulatur, die zu Muskelschwäche, Schmerzen und Steifheit führen können. Threonin spielt dabei eine Rolle im Energiestoffwechsel der Pferde. Es hilft, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und optimiert die Energiebereitstellung für die Muskulatur. Deshalb kann die Aminosäure auch bei Stoffwechselstörungen wie PSSM und MIM hilfreich sein, indem es die Symptome mildern und die allgemeine Gesundheit des Tieres verbessern kann.
Methionin für Haar- und Hufgesundheit beim Pferd
Neben Lysin und Threonin spielt auch Methionin eine bedeutende Rolle in der Hautgesundheit von Pferden. Methionin ist für die Kreatin-Bildung von großer Bedeutung und so für gesundes Haar und starke Hufe unerlässlich. Eine ausreichende Versorgung mit Methionin unterstützt daher das Wachstum und die Gesundheit von Mähne, Schweif und Hufen.
Histidin für die Gewebereparation
Histidin, eine essenzielle Aminosäure, ist in hoher Konzentration in der Haut zu finden. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Gewebereparatur und dem Wachstum. Zudem bietet Histidin antioxidative Eigenschaften, die die Haut vor Schäden durch freie Radikale schützen. Eine ausreichende Zufuhr von Histidin kann somit die Hautgesundheit verbessern und vorzeitigem Altern vorbeugen.
Leucin, Isoleucin und Valin für den Muskelaufbau
Die verzweigten Aminosäuren Leucin, Isoleucin und Valin (genannt BCAAs) sind für die Proteinbiosynthese und den Muskelaufbau zuständig. Eine gute Muskelgesundheit ist zudem eng mit der Hautgesundheit verbunden, da die Muskeln die Haut stützen und zur Gesamtstruktur und Festigkeit des Gewebes beitragen. Dabei arbeiten die drei genannten Aminosäuren eng zusammen, um die Hautgesundheit der Pferde zu unterstützen. Das geschieht durch:
- die geförderte Bildung von wichtigen Hautproteinen
- die Sicherstellung der Feuchtigkeitsversorgung
- die Stärkung des Immunsystems
5. Welche Nahrung für Pferde enthält Aminosäuren?
Die biologische Wertigkeit bei der Ernährung
Bei der Versorgung mit Aminosäuren ist es hilfreich, den Begriff der biologischen Wertigkeit im Kontext der Eiweißversorgung zu verstehen. Die Proteine werden in den Zellen aus dem vorhandenen Aminosäure-Pool zusammengebaut. Fehlt einer der benötigten Bausteine, welchen der Körper nicht selbst herstellen kann, stoppt die Produktion erst einmal. Nahrungsmittel, die viele proteinogene Aminosäuren enthalten, besitzen eine hohe biologische Wertigkeit (BW).
Schon gewusst?
Der Referenzwert für die biologische Wertigkeit bildet das Hühnerei.
Das Hühnerei bildet mit einem Wert von 100 die Referenz. Das ist ein willkürlich festgelegter Wert, der nicht mit 100 % gleichzusetzen ist. So dient er nur als grober Anhaltspunkt und sagt nichts darüber aus, wie gesund das Nahrungsmittel ansonsten ist.
Nahrung für Pferde mit hohem biologischem Wert
Folgende Futtermittel sind optimale pflanzliche Proteinquellen, die sich durch eine hohe Wertigkeit auszeichnen. Diese Nahrungsmittel findest Du auch in höchster Qualität in unserem Sortiment und Produkten wieder:
- Soja: Im Vergleich zu anderen pflanzlichen Proteinquellen hat Sojaprotein eine relativ hohe biologische Wertigkeit mit etwa 74 – 84. Dabei ist Soja ein sehr wertvolles pflanzliches Protein, da es alle essenziellen Aminosäuren auf sich vereinigt. Unser MIGOCKI Muskel Pro basiert auf hochwertigem Soja und eignet sich perfekt für Dein Pferd.
- Leinkuchen: Leinsamenkuchen oder Leinschrot genannt, fällt als Nebenprodukt bei der Leinölherstellung an. Es bietet sich auch hervorragend als wertvolle Proteinquelle für die Tierernährung an. Die biologische Wertigkeit von Leinkuchen liegt zwar mit 60 – 70 niedriger als Soja, dient jedoch immer noch als gute pflanzliche Proteinquelle.
- Bierhefe: Bierhefe ist nicht nur ein Nebenprodukt bei der Bierherstellung, sondern auch eine hervorragende Quelle für Proteine und Vitamine – insbesondere der B-Vitamine. Die biologische Wertigkeit von Bierhefe liegt ähnlich wie bei Leinsamen im Bereich von 60 – 70.
- Hanfkuchen: Hanfkuchen, auch Hanfsamenkuchen genannt, entsteht als Nebenprodukt bei der Ölgewinnung aus Hanfsamen und bildet zusätzlich eine wertvolle Proteinquelle. Die biologische Wertigkeit liegt im Bereich von etwa 80 – 90.
6. Aminosäuren für Sport und Leistung beim Pferd
Sport und Bewegung sind für Pferde gesund, allerdings sollte die Ernährung an das Leistungsmaß angepasst werden. Wer seinem Pferd im Leistungssport oder dem ambitionierten Freizeitreiten besonderen Einsatz abverlangt, tritt häufig und zwangsläufig auch an die körperlichen Grenzen seines Tieres heran. Wichtige Voraussetzungen für das Pferd, um diese Anforderungen zu bewältigen, sind deshalb ausreichend Muskelmasse, Kraft und Ausdauer. Dennoch können im Sportbereich zwei immer wiederkehrende Schwierigkeiten auftreten:
- frühe Verschleißerscheinungen an den Gelenken
- ein geschwächtes Immunsystem
So kann es gerade für diese Tiere Sinn ergeben, zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung bestimmte Aminosäuren in Form von Zusatzfuttermitteln in den Futterplan zu integrieren.
Aminosäuren-Bedarf bei aktivem Pferdesport
Im aktiven Pferdesport wird der Muskelapparat, die mentale Gesundheit und das Immunsystem des Tieres strapaziert. Daraus kann ein erhöhter Nährstoffbedarf entstehen. Auf folgende Bereiche kann sich eine Zugabe positiv auswirken:
- Synthese von Kollagenfasern für die Muskulatur, das Bindegewebe, fördert die allgemeine Elastizität und Regenerationsfähigkeit von Muskeln, Bändern, Sehnen und Knorpel und kann das Verletzungsrisiko verringern
- Bildung von Botenstoffen und Hormonen zur Förderung der mentalen Gesundheit
- ein starkes Immunsystem mit hoher Immunkompetenz zur Unterstützung bei der Abwehr gegen bakterielle und virale Erreger
Verlust von Aminosäuren beim Schwitzen
Wenn Pferde schwitzen, verlieren sie nicht nur Wasser und Elektrolyte, sondern auch Aminosäuren. Schwitzen ist ein natürlicher Prozess zur Regulierung der Körpertemperatur, insbesondere bei körperlicher Anstrenung oder hohen Temperaturen. Durch den Schweiß verlieren Pferde wichtige Nährstoffe, darunter auch essenzielle Aminosäuren wie:
- Lysin: essenziell für das Wachstum und die Reparatur von Gewebe
- Methionin: wichtig für die Gesundheit von Haut und Haaren sowie für den Fettstoffwechsel
- Threonin: spielt eine Rolle im Immunsystem und bei der Verdauung
Um diesen Verlust auszugleichen und die Gesundheit sowie Leistungsfähigkeit des Tieres zu unterstützen, kann eine ausgewogene Ernährung und eine gezielte Fütterung mit zusätzlichen Aminosäuren helfen.
Auswirkungen des Aminosäureverlusts bei Pferden
Der Verlust von Aminosäuren durch Schwitzen und bei Durchfallerkrankungen kann verschiedene negative Auswirkungen auf die Gesundheit und Leistung von Pferden haben.
- Verminderte Leistungsfähigkeit: Aminosäuren sind wichtig für den Muskelaufbau und den Erhalt vorhandener Muskelpartien. Ein Mangel kann zu Muskelabbau und verminderter Ausdauer führen.
- Verlangsamte Regeneration: Nach intensiven Trainingseinheiten oder Wettkämpfen ist die Regeneration wichtig. Ein Mangel an Aminosäuren kann die Regenerationszeit verlängern.
Vorteile von Aminosäure-Zugabe außerhalb des Pferdesports
Auch in Phasen mit weniger Bewegung kann eine angemessene Aminosäurezufuhr sinnvoll sein und sich positiv auf die Gesunderhaltung auswirken:
- um Muskelschwund bei wenig Bewegung und verordneten Stehpasen zu reduzieren
- um altersbedingtem Muskelabbau entgegenzuwirken
- bei vorliegenden Darmproblemen, bei denen Aminosäuren über die Grundfütterung schlecht verwertet werden können
- bei erhöhter Leistung des Pferdes außerhalb des Sports – z.B. bei trächtigen Stuten und in der Laktation
7. Aminosäure-Mangel beim Pferd erkennen
Da Aminosäuren für viele Prozesse im gesamten Organismus des Pferdes von Bedeutung sind, sind auch die Symptome breit gefächert und dadurch schwer zu erkennen. Am genausten lässt sich der Aminosäurespiegel des Tieres mit einer Blutprobe im Labor überprüfen. Eine solche Blutprobe, auch Aminogramm genannt, zeigt das Aminosäureprofil des Pferdes und kann eventuelle Mängel aufdecken. Zu den möglichen Symptomen eines Mangels zählen z.B.:
- Müdigkeit
- erhöhte Infektanfälligkeit
- verminderte Horn- und Hufqualität
- reduzierte Fruchtbarkeit und Spermaqualität
- Muskelschwäche- und Abbau – Muskelatrophie
Allerding muss betont werden, dass sämtliche Symptome absolut unspezifisch sind. Sie können genauso gut für einen anderen Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen stehen oder auf eine Erkrankung hindeuten.
Eine verminderte Regeneration aufgrund eines Proteinmangels kann auch als katabole Phase bezeichnet werden. Dies beschreibt einen Zustand, in dem der Körper mehr Muskelgewebe abbaut als er aufbaut, was oft durch eine unzureichende Proteinaufnahme verursacht wird. Ein weiteres gängiges Begriffspaar sind Muskelabbau oder Muskelatrophie, die den Verlust von Muskelmasse und -kraft beschreiben, oft resultierend aus einer unzureichenden Proteinzufuhr oder einer schlechten allgemeinen Nährstoffversorgung.
Die Folgen von langfristiger Unterversorgung mit Aminosäuren
Bei einer langfristigeren Unterversorgung mit Aminosäuren beim Pferd, kann es, wie oben beschrieben, zu einem sichtlichen Muskelabbau kommen. Dieser kann mögliche Fehlstellungen verursachen und erhöhte Belastungen von Sehnen, Bändern und Gelenken zur Folge haben. Darüber hinaus werden bei einem längerfristigen Defizit Proteine aus vorhandenem Muskelgewebe zu sogenannten Ketonkörpern umgewandelt, um den Energiehaushalt des Pferdes aufrecht zu erhalten. Diese entstehen durch den Abbau von Fettsäuren in der Leber und führen meist zu einer hohen Leberbelastung. Bei Pferden kann dies zu einer Störung des Energiestoffwechsels und weiteren gesundheitlichen Komplikationen führen.
8. Wie Aminosäuren Pferden nach einer Kolik Operation helfen können
Hat das Pferde eine Kolik, die eine Operation nötig macht, können zusätzliche Aminosäuren die Genesung positiv unterstützen. Pferde zeigen oft vor und nach der OP stressbedingte Reaktionen, die den Cortisolspiegel ansteigen lassen. Das wiederum verursacht verschiedene Veränderungen im Hormonhaushalt und Stoffwechsel. Ein erhöhter Cortisol- und Stresspegel kann zu einer verzögerten Wundheilung, Muskelschwund und einer geschwächten Immunabwehr führen.
Studien weisen darauf hin, dass der Proteinbedarf des Pferdes nach einer Operation deutlich höher sein kann als im gesunden Zustand. Es wird eine Proteinzufuhr von 20 – 50 % über dem normalen Wert empfohlen, um den höheren Bedarf auszugleichen.
9. Fazit zu Aminosäuren bei Pferden
Aminosäuren sind die grundlegenden Bausteine von Proteinen und für eine Vielzahl an biologischen Prozessen im Körper von Pferden und allen anderen Lebewesen zuständig. 20 Aminosäuren sind dabei besonders wichtig und unterteilen sich in acht essenzielle und zwölf nicht- oder semi-essenzielle. Hierbei lohnt es sich, den Aminosäurespiegel der Tiere im Auge zu behalten, da essenzielle Aminosäuren über die Fütterung aufgenommen werden müssen. Sie tragen maßgeblich zur Gesundheit, Wachstum und Leistungsfähigkeit Deines Pferdes bei.
Eine ausgewogene Ernährung mit zusätzlicher Ergänzung von Aminosäuren kann Dein Pferd bei vielfältigen Herausforderungen – wie Sport, Erkrankungen, im Alter oder in der Trächtigkeit – unterstützen. Auch wenn die Forschung noch keine breite Studienlage zum therapeutischen Ansatz bietet, sind die bisherigen Erkenntnisse zum Einsatz von Aminosäuren bei Pferden bereits spannend und vielversprechend.
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„Für Dein Tier stets das Beste!“ Nach diesem Leitsatz und mit viel Leidenschaft führt André Migocki sein Unternehmen MIGOCKI Tierernährung seit dem Jahr 2006. Als qualifizierter Ernährungs- und Vitalstoffberater steht für ihn die Gesundheit von Tieren an erster Stelle. Bei seinem Lieblingsthema, der Tiergesundheit, hält es es ganz nach dem Motto: Dein Tier ist, was es frisst. Seine große Affinität für das Tierwohl hat er seinem Großvater, einem erfahrenen Tierarzt, zu verdanken. André Migockis ständiger Antrieb ist die Faszination und Überzeugung, mit Nährstoffen einen positiven Einfluss auf die Tiergesundheit nehmen zu können. Im ständigen Austausch mit Tierärzten und Therapeuten steckt er sein gesamtes Fachwissen in die MIGOCKI Produkte und deren Weiterentwicklung.