Lexikon
Resorption
Bei der Resorption handelt es sich um den Vorgang der Aufnahme von Stoffen in ein biologisches System – also in einen Körper oder eine Pflanze. Insbesondere bei Wirbeltieren ist damit die Verdauung gemeint. Eine Resorption kann jedoch auch beim Einatmen von Stoffen durch die Lunge oder durch die Haut sowie in Körperzellen erfolgen. Im Allgemeinen werden die mengenmäßig meisten und vielfältigsten Substanzen im Dick- und vor allem Dünndarm aufgenommen, deren Oberfläche zu diesem Zweck stark vergrößert ist.
Es gibt zwei Arten von Resorption aus Nahrungsmitteln: Aktive und passive Resorption. Bei letzterer werden die Prozesse der Diffusion und Osmose ausgenutzt, bei der sich Stoffe von einem Ort hoher zu einem Ort niedriger Konzentration bewegen, um einen Konzentrationsausgleich zu erreichen. Dies geschieht, da die Zellen der Darmschleimhaut (Mukosa) einen niedrigeren Anteil gewünschter Stoffe aufweisen als das Innere des Darms. Aktive Resorption wird durch körpereigene Transportmoleküle ermöglicht, die Nährstoffe gegen das Konzentrationsgefälle bewegen. Dieser Vorgang kostet Energie in Form des Energieträgers Adenosintriphosphat (ATP). Die Resorption ist kein einmaliger Vorgang, denn eine Substanz wird aus der Darmschleimhaut in Blut und Leber oder Niere weiterresorbiert.
Ernährungsphysiologisch spielt die Resorption eine entscheidende Rolle bei der Versorgung des Körpers mit Nährstoffen. Dafür ist nicht nur die Menge der aufgenommenen Nährstoffe entscheidend, sondern auch deren biologische Verfügbarkeit, als die tatsächlich im Organismus ankommende Menge. Diese ist von der Resorption im Darm abhängig: ist deren Rate hoch, kann ein großer Teil der verzehrten Substanzen auch vom Körper genutzt werden. Ist sie niedrig, wird das meiste ausgeschieden. Wie gut die Rate ist, hängt von vielen Faktoren ab. Dazu zählen die Art der chemischen Verbindung, in der ein Stoff vorliegt, physikalische Unterschiede wie feste oder flüssige Nahrungsmittel, aber auch der individuelle Bedarf des Körpers und dessen Darmflora.