Ratgeber Muskulatur Aufbau und Erhalt Pferd

Kräftige Ausstrahlung und ein gut trainierter Körperbau: Aufbau und Erhalt einer gesunden Pferdemuskulatur

MIGOCKI Tierernährung
Kräftige Ausstrahlung und ein gut trainierter Körperbau: Aufbau und Erhalt einer gesunden Pferdemuskulatur - Expertenwissen: Den Muskelaufbau und -erhalt von Pferden fördern

Ein Pferd besitzt ca. 520 Muskeln, die etwa 40 % der gesamten Körpermasse ausmachen. Die Muskeln sind entscheidend für den Antrieb im Galopp, den Absprung beim Springen, die Feinmotorik in der Dressur und die Ausdauer auf langen Strecken – eine der wichtigsten Aufgaben der Muskulatur ist also die Bewegung. Doch nicht nur für Sportpferde, auch für Freizeitpferde ist die Muskulatur von gesundheitlicher Bedeutung. Denn die Muskulatur übernimmt neben der Aufgabe der Bewegungen auch den Transport von Nährstoffen und Sauerstoff sowie die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems. Eine kräftige Muskulatur ist somit nicht nur Garant für sportliche Leistungen, sondern dient darüber hinaus der langfristigen Gesunderhaltung des Pferdes.

Doch wie ist die Muskulatur von Pferden grundsätzlich aufgebaut? Und wie kann der Muskelaufbau durch die Fütterung gezielt gefördert werden? Diese Fragen werden Dir in unserem Ratgeber beantwortet.
 

Der Aufbau der Pferdemuskulatur

Ein Reitpferd muss nicht nur sein eigenes Körpergewicht, sondern auch das zusätzliche Gewicht des Reiters und das der Ausrüstung tragen. Damit das gelingt, finden im Pferdekörper komplexe Abläufe statt. Die Basis dafür ist die Muskelkraft beziehungsweise die präzise Zusammenarbeit der Muskelketten. So kann sich das Pferd gegen die Schwerkraft nach oben und vorne vom Boden abdrücken sowie abfedern lassen.

Jeder Muskel besteht aus Faserbündeln, die sich aus unzähligen Muskelfasern und diese wiederum aus unendlich vielen Fibrillen zusammensetzen. Dabei handelt es sich um winzigste Bausteine der Muskulatur, die hauptsächlich aus den Aminosäuren Myosin und Aktin bestehen. Dies bedeutet: Jeder einzelne Muskelstrang besteht aus verschiedenen Schichten mit winzig kleinen Bausteinen. Damit diese Bausteine gewünschte Bewegungen auslösen können, werden Reize aus dem Gehirn über das periphere Nervensystem an das Rückenmark geleitet.
 

Welche Muskeln hat ein Pferd?

Im Allgemeinen lässt sich die Muskulatur des Pferdes in drei verschiedene Muskeltypen unterteilen: die glatten Muskeln, der Herzmuskel und die Skelettmuskulatur. Während die glatte Muskulatur nicht aktiv beeinflusst werden kann und für die inneren Organe zuständig ist, bildet der Herzmuskel den größten Teil der Herzwand und ist der Motor des Kreislaufsystems. Die Skelettmuskulatur, auch aktiver Bewegungsapparat genannt, ist für die Bewegungen des Körpers zuständig, welche durch eine oder mehrere Muskelkontraktionen entstehen. Da der aktive Bewegungsapparat den Körper bewegt, stabilisiert und auch wärmt, sollte dieser regelmäßig bewegt werden.

Zudem können auch die Muskelfasern in zwei verschiedene Typen unterschieden werden: die Slow Twitch-Fasern (auch Rote Fasern genannt) und die Fast Twitch-Fasern (auch Weiße Fasern genannt). Die Slow Twitch-Fasern sind Ausdauer-Fasern, da sie sich langsam zusammenziehen und bei gleichbleibender Belastung über einen längeren Zeitraum ohne Leistungsverlust aktiv sein können. Deshalb ist dieser Fasertyp vor allem für das Ausdauertraining von Bedeutung. Sie liegen tiefer im Hals- und Rumpfbereich und kommen beispielsweise vermehrt bei Kaltblütern vor. Die Fast Twitch-Fasern kontrahieren dahingegen schnell und mit wenig Sauerstoffbedarf. Das heißt die Leistung kann kurzzeitig und sehr schnell erfolgen, jedoch nicht zu lange aufrechterhalten werden. Vor allem Quarter Horses oder Vollblüter weisen diesen Fasertyp auf.
 

Die Bedeutung des Pferderückens zur Stabilisierung

Wie bereits erwähnt gibt es neben dem Herzmuskel und der glatten Muskulatur auch die Skelettmuskulatur, welche für die Motorik zuständig ist.

Als horizontale Wirbelbrücke zwischen dem Schultergürtel und dem Beckengürtel liegt der Rücken und die Rückenmuskulatur des Pferdes. Dieser bildet beim Training und Muskelaufbau den wichtigsten Bereich. Das Pferd soll in der Lage sein, seinen Rücken ordentlich zu stabilisieren, um die gewünschten Leistungen zu erbringen. Die Muskulatur in diesem Bereich muss zum einen kräftig, jedoch auch gut beweglich und elastisch sein. Sollte der Rumpf mehr Kraft brauchen als die Stabilisatoren (Rumpfmuskulatur) imstande sind zu bieten, kann es zu Verletzungen und Verschiebungen kommen. Denn ist das Pferd noch nicht in der Lage ausreichend zu tragen und gleichzeitig zu stabilisieren, muss es stetige Ausgleichsbewegungen durchführen. Auf Dauer können diese dann ungesund für den Bewegungsapparat des Pferdes werden.

Wichtig: Deshalb ist es entscheidend, das Training und den damit verbundenen Muskelaufbau stets langsam zu steigern.

Reiter auf Pferd

Da die Muskulatur mit Sehnen, Bändern, Faszien, Knorpeln, Knochen und dem Bindegewebe verbunden ist, ist darauf zu achten, dass diese einige Zeit benötigen, um sich an die Beanspruchung und das zum Ziel gesetzte Muskelwachstum anzupassen. Daher ist beim Aufbau der Muskulatur vor allem Geduld gefragt. Diese hilft dem Reiter einzuschätzen, wann sich das Pferd gestresst oder unwohl fühlt, um Überforderungen und damit auch das Risiko von Verletzungen zu minimieren.

Doch nicht nur ein gezieltes Training und Bewegungsabläufe, sondern auch die Ernährung der Pferde spielt eine wichtige Rolle.
 

Die richtige Pferdefütterung für eine gesunde Muskulatur

Neben dem Grundwissen über den Muskelaufbau von Pferden und einem abwechslungsreichen Training spielt auch das Thema Ernährung beziehungsweise die Fütterung eine wichtige Rolle beim Muskelaufbau und -erhalt. Denn eine adäquate und individuelle Pferdefütterung kann den gesunden Muskelaufbau unterstützen.

Da die Muskulatur größtenteils aus Aminosäuren besteht, ist es wichtig, auf eine ausgewogene Proteinzufuhr zu achten. Während die nicht essenziellen Aminosäuren vom Stoffwechsel des Pferdes hergestellt werden können, müssen die essenziellen Aminosäuren (z. B. Lysin, Methionin und Threonin) über die Fütterung aufgenommen werden. Aminosäuren gelten als Grundlage für alle Lebensformen. Sie übernehmen strukturelle und regulierende Funktionen des Stoffwechsels und sind für die Fortpflanzung und die Energiegewinnung für den Zellaufbau- sowie die Zellteilung unverzichtbar. Auch die Bedeutung der Aminosäuren für das Immunsystem und für die allgemeine Gesunderhaltung ist in den vergangenen Jahren wissenschaftlich und medizinisch deutlich erkannt worden.

Gerade Sportpferde, die in der Sommer- und Turniersaison erhöhte Leistungen erbringen, sind auf eine ausreichende, oftmals zusätzliche Versorgung mit Aminosäuren, Mineralstoffen, Elektrolyten und Spurenelementen angewiesen. Darüber hinaus weisen auch Pferde in der Zucht oder Pferde in Rekonvaleszenz oftmals einen erhöhten Bedarf dieser Nährstoffe auf. Dieser gestiegene Bedarf kann jedoch nicht immer allein durch die Grundfütterung gedeckt werden. In solchen Fällen können dann Futterergänzungen zum Einsatz kommen. Dennoch sollte auch bei der Zugabe von Kraftfutter und Ergänzungsfuttermitteln weiterhin die Fütterung von hochwertigem Raufutter in ausreichender Menge als Grundlage jeder Pferdefütterung nicht aus den Augen gelassen werden.

Zusätzlich zu einer ausreichenden Raufuttergabe kann auch ein hochwertiges Kraftfutter als Ergänzung gefüttert werden, da sich bei erhöhtem Leistungsanspruch des Pferdes auch der Energiebedarf erhöht. Eine zu geringe Energiezufuhr durch Kohlenhydrate und Proteine kann den Abbau der vorhandenen Muskulatur zur Folge haben. Davon sind Pferde mit einer zu geringen Energiezufuhr häufig in den kalten Jahreszeiten betroffen. Denn die benötigte Energie wird dann aus den Aminosäuren der Muskulatur zurückgewonnen.
 

Welche Zusatzfutter können den Muskelerhalt und -aufbau von Pferden fördern?

Da die Muskulatur mit Sehnen, Bändern, Faszien, Knorpeln, Knochen und dem Bindegewebe verbunden ist, ist darauf zu achten, dass diese einige Zeit benötigen, um sich an die Beanspruchung und das zum Ziel gesetzte Muskelwachstum anzupassen. Daher ist beim Aufbau der Muskulatur vor allem Geduld gefragt. Diese hilft dem Reiter einzuschätzen, wann sich das Pferd gestresst oder unwohl fühlt, um Überforderungen und damit auch das Risiko von Verletzungen zu minimieren.

Doch nicht nur ein gezieltes Training und Bewegungsabläufe, sondern auch die Ernährung der Pferde spielt eine wichtige Rolle.
 

Die richtige Pferdefütterung für eine gesunde Muskulatur

Neben dem Grundwissen über den Muskelaufbau von Pferden und einem abwechslungsreichen Training spielt auch das Thema Ernährung beziehungsweise die Fütterung eine wichtige Rolle beim Muskelaufbau und -erhalt. Denn eine adäquate und individuelle Pferdefütterung kann den gesunden Muskelaufbau unterstützen.

Da die Muskulatur größtenteils aus Aminosäuren besteht, ist es wichtig, auf eine ausgewogene Proteinzufuhr zu achten. Während die nicht essenziellen Aminosäuren vom Stoffwechsel des Pferdes hergestellt werden können, müssen die essenziellen Aminosäuren (z. B. Lysin, Methionin und Threonin) über die Fütterung aufgenommen werden. Aminosäuren gelten als Grundlage für alle Lebensformen. Sie übernehmen strukturelle und regulierende Funktionen des Stoffwechsels und sind für die Fortpflanzung und die Energiegewinnung für den Zellaufbau- sowie die Zellteilung unverzichtbar. Auch die Bedeutung der Aminosäuren für das Immunsystem und für die allgemeine Gesunderhaltung ist in den vergangenen Jahren wissenschaftlich und medizinisch deutlich erkannt worden.

Gerade Sportpferde, die in der Sommer- und Turniersaison erhöhte Leistungen erbringen, sind auf eine ausreichende, oftmals zusätzliche Versorgung mit Aminosäuren, Mineralstoffen, Elektrolyten und Spurenelementen angewiesen. Darüber hinaus weisen auch Pferde in der Zucht oder Pferde in Rekonvaleszenz oftmals einen erhöhten Bedarf dieser Nährstoffe auf. Dieser gestiegene Bedarf kann jedoch nicht immer allein durch die Grundfütterung gedeckt werden. In solchen Fällen können dann Futterergänzungen zum Einsatz kommen. Dennoch sollte auch bei der Zugabe von Kraftfutter und Ergänzungsfuttermitteln weiterhin die Fütterung von hochwertigem Raufutter in ausreichender Menge als Grundlage jeder Pferdefütterung nicht aus den Augen gelassen werden.

Zusätzlich zu einer ausreichenden Raufuttergabe kann auch ein hochwertiges Kraftfutter als Ergänzung gefüttert werden, da sich bei erhöhtem Leistungsanspruch des Pferdes auch der Energiebedarf erhöht. Eine zu geringe Energiezufuhr durch Kohlenhydrate und Proteine kann den Abbau der vorhandenen Muskulatur zur Folge haben. Davon sind Pferde mit einer zu geringen Energiezufuhr häufig in den kalten Jahreszeiten betroffen. Denn die benötigte Energie wird dann aus den Aminosäuren der Muskulatur zurückgewonnen.
 

Welche Zusatzfutter können den Muskelerhalt und -aufbau von Pferden fördern?

muskel pro

In der Pferdefütterung sollten Proteinquellen pflanzlicher Herkunft verwendet werden. Hier haben sich besonders Sojaschrot, Bierhefe und Produkte aus Leinsamen (z. B. Leinkuchen) aufgrund ihrer guten Verträglichkeit, der hohen geschmacklichen Akzeptanz und ihrer ausgewogenen Aminosäuregehalte bewährt.

Außerdem kann die Zugabe von hochwertigen Futterölen als Energiequelle und zur Unterstützung der Muskulatur ergänzend in den Futterplan einbezogen werden. Hierzu bietet sich stets das in der Pferdefütterung bekannte Leinöl an. Des weiteren kann auch Reiskeimöl verwendet werden, da die enthaltene Aminosäure Gamma Oryzanol die Sauerstoff- und Energieversorgung der Muskelzellen fördern kann. Da Öle eine gute Energiequelle darstellen reichen meist geringe Fütterungsmengen aus.

In der Pferdefütterung sollten Proteinquellen pflanzlicher Herkunft verwendet werden. Hier haben sich besonders Sojaschrot, Bierhefe und Produkte aus Leinsamen (z. B. Leinkuchen) aufgrund ihrer guten Verträglichkeit, der hohen geschmacklichen Akzeptanz und ihrer ausgewogenen Aminosäuregehalte bewährt.

Außerdem kann die Zugabe von hochwertigen Futterölen als Energiequelle und zur Unterstützung der Muskulatur ergänzend in den Futterplan einbezogen werden. Hierzu bietet sich stets das in der Pferdefütterung bekannte Leinöl an. Des weiteren kann auch Reiskeimöl verwendet werden, da die enthaltene Aminosäure Gamma Oryzanol die Sauerstoff- und Energieversorgung der Muskelzellen fördern kann. Da Öle eine gute Energiequelle darstellen reichen meist geringe Fütterungsmengen aus.

muskel pro

Ebenso wichtig für den Aufbau und Erhalt der Muskulatur ist eine ausgewogene Versorgung mit Elektrolyten zur Impuls- und Reizübertragung. Weiter können wichtige Spurenelemente (z. B. Zink, Selen, Mangan) die Proteinsynthese nährstoffbedingt unterstützen. Der Mineralstoff Magnesium spielt gerade in den Ruhe- und Erholungsphasen eine bedeutende Rolle für die Muskulatur, den Bewegungsapparat und das Nervensystem.

Tipp: Gerade bei Pferden, die zu einer verhärtenden Muskulatur neigen, beziehungsweise einen hohen Muskeltonus aufweisen, sollte neben einer ausreichenden Proteinzufuhr auch auf die Versorgung mit den Spurenelementen Mangan und Selen geachtet werden.

Elektrolyte Ratgeber

Pferdefütterung bei PSSM, MIM und weiteren Myopathien

Pferde, die aufgrund von Muskelstoffwechselstörungen wie PSSM, MIM oder anderen Myopathien zu dauerhaften Muskelbeschwerden, Muskelschwund oder zu einem stetig hohen Muskeltonus neigen, benötigen viel Aufmerksamkeit bei der Versorgung mit den bereits erwähnten Nährstoffen. Die betroffenen Pferde sind häufig in ihrer Bewegung und Vitalität eingeschränkt, da sich ihre Muskelfasern in einem stetigen Abbau- und Reparaturprozess befinden. Eine angemessene Zugabe dieser wichtigen Aminosäuren, Mineralien, Spurenelemente und Vitamine sollten hier an der Tagesordnung stehen. Darüber hinaus ist eine ausreichende Versorgung mit allen acht B-Vitaminen für einen solch hoch beanspruchten Muskelstoffwechsel von enormer Wichtigkeit.

Zusammenfassend tragen verschiedene Faktoren zur Gesunderhaltung der Muskulatur, des Herz-Kreislauf-Systems und des Bewegungsapparates von Pferden bei. Wie auch beim Menschen sind das richtige Training, ausreichend Regeneration und eine gesunde Ernährung mitunter die wichtigsten Bestandteile. Somit kann ein abwechslungsreiches, an die körperlichen Voraussetzungen des Pferdes angepasstes Training in Kombination mit einer hochwertigen und gesunden Fütterung die Gesunderhaltung und Muskulatur des Pferdes fördern.

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